1943 geboren war Serge Lemoine Universitätsprofessor, Museumsdirektor, Organisator zahlreicher Ausstellungen in Frankreich, sowie in der ganzen Welt und Autor einer Vielzahl von Publikationen über Kunst.
Es kam unerwartet.
Schon als Jugendlicher zeichnete er, machte sich mit der Schwarz-Weiß-Fotografie vertraut, zierte seine Schulhefte mit Zeichnungen und begann mit Gouache zu malen. Zwei Lehrer, die seine Berufung erkannten, waren für seine Entwicklung entscheidend: Im Gymnasium war es der Zeichenlehrer André Guédron, der ihm die Lektüre von André Lhotes Traités du paysage et de la figure und der Zeitschrift L’OEil empfahl und ihm ein Buch über das Bauhaus schenkte; an der Universität förderte Jacques Thuillier, ein Professor für Kunstgeschichte und heimlicher Künstler, seine Praxis und bat ihn, in der Faculté des Lettres in Dijon eine Ausstellung seiner Bilder und der anderer Studenten zu organisieren. Seine Lehre ergänzte die von André Guédron: Man muss Lhote und Heinrich Wölfflins Grundprinzipien der Kunstgeschichte studieren, um die Lektüre eines Gemäldes, einer Skulptur, oder eines Architekturwerks durchführen zu können.